Windhoek - Ex-Deutschland in Afrika
Windhoek ist die Hauptstadt und größte Gemeinde der Republik von Namibia. Es liegt auf der nördlichen Seite des Khoma-Hochlandes auf einer Höhe von 1665 Metern. Ursprünglich wurde die Stadt vom Stamm der Herero bewohnt. 1885 besetzte Deutschland das Gebiet und machte Windhoek zur Hauptstadt der Kolonialregierung von Deutsch-Südwestafrika. Während des Ersten Weltkriegs wurde Windhoek von südafrikanischen Truppen eingenommen und unter ein südafrikanisches Mandat gestellt.
Windhoek in seiner heutigen Form wurde am 18. Oktober 1890 gegründet, als die "Alte Festung" eingerichtet wurden. Während der nächsten vierzehn Jahre entwickelte sich Windhoek langsam mit ein paar wenigen Wohn- und Regierungsgebäuden. Mit Namibias Unabhängigkeit von der südafrikanischen Regierung 1990 erfuhr die Stadt ein beschleunigtes Wachstum und Entwicklung. Trotzdem sind viele Relikte der deutschen Herrschaft noch heute sichtbar: Die Lutherische Christuskirche von 1910, die Römisch-katholische St. Marien-Kathedrale Windhoek, das TransNamib-Museum im ersten Stock des historischen Empfangsgebäudes des Bahnhofs, der Tintenpalast sowie die drei Stadt-Burgen Heinitzburg, Schwerinsburg und Sanderburg zeugen vom deutschen Einfluß.
Wer nach Windhoek kommt, wird allerdings kein typisches Hauptstadtleben vorfinden. Kulturelle Veranstaltungen finden oft in "geschlossener" Gesellschaft statt und beziehen sich auf bestimmte Volksgruppen, so beispielsweise der Windhoeker Karneval oder das Oktoberfest. Anlaufpunkt für viele Touristen ist jedoch die im Zentrum gelegene "Alte Brauerei": Im sogenannten "Craft Center" finden Konzerte und Theateraufführungen statt. Heute gilt Windhoek nicht nur als eine der schönsten Städte Afrikas, sondern auch als die sauberste Hauptstadt des Kontinents.