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Glasgow – von der Arbeiterstadt zur Kulturmetropole

Glasgow war mehr als Hundert Jahre eine Arbeiterstadt, die Gebäude schwarz vom Ruß der Fabriken. Nach einer langen Phase des Niedergangs hat sich die Stadt in den vergangenen 20 Jahren jedoch deutlich verändert, statt für Industrie und Knochenarbeit ist die schottische Stadt mittlerweile für Kultur, Kongresse und moderne Architektur bekannt.

Glasgow ist zwar nicht Schottlands Hauptstadt, dafür auf Platz drei, was die Einwohnerzahl betrifft. Die beiden Flughäfen und Hauptbahnhöfe, sowie eine der ältesten U-Bahnen der Welt (seit 1896) sorgen für eine gute Verkehrsanbindung. Lange Zeit war die Stadt eine heruntergekommene Arbeiterstadt mit schwarzen Gebäuden und seit dem zweiten Weltkrieg im Niedergang.

Viele Urlauber ziehen bei ihrer Schottland-Reise Edinburgh Glasgow vor und würdigen die Stadt keines Besuches. Der erste Eindruck der Stadt scheint die negativen Vorurteile voll und ganz zu bestätigen, die Hafenstadt wird heruntergekommen und verbraucht, das East End ist noch heute kein Pflaster für Touristen. Wer sich jedoch etwas tiefer mit der Stadt beschäftigt und sich die zahlreichen Sehenswürdigkeiten und neuen Bauten im Zentrum ansieht, hat schnell ein anderes Bild von Glasgow.

Dank massiver Renovierungsmaßnahmen und einem immer noch wachsenden Angebot für Kunst- Musik und Theaterliebhaber wurde die Stadt mit zahlreichen Preisen ausgestattet, wurde zur Kultur- und Sporthauptstadt und bekam 1999 den Architektur- und Designpreis verliehen.

Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Städten in Großbritannien ist Glasgow keine teure Stadt, fast alle der wirklich zahlreichen Museen sind kostenlos zu besichtigen. Die Ausnahmen wie das Science Center sind ihr Geld dafür trotzdem mehr als wert.

Blickfang in der Innenstadt ist die St. Mungo Kathedrale, die auf einer alten Kapelle gebaut wurde, die einst die Stadt im sechsten Jahrhundert begründete und in der auch ihr Erbauer und Namensgeber der Kathedrale begraben liegt. Der Kathedralenplatz ist nicht nur wegen des Gotteshauses, sondern auch wegen dem alten Krankenhaus oder dem ältesten Haus Glasgows interessant.

Ein zweiter Fixpunkt der Stadt ist die alte Merchant City, wo immer noch das Marktkreuz steht. Wer einkaufen will, kann das in den zahlreichen Boutiquen der Innenstadt oder in den etwas außerhalb liegenden großen Einkaufszentren tun, einige halten Glasgow sogar für Britanniens Shopping-Metropole nach London.

Pflicht bei einem Besuch in der Stadt ist die Besichtigung der zahlreichen Gebäude von Charles Rennie Mackintosh, der vor fast Hundert Jahren das Gesicht der Stadt entscheidend im Jugendstil geprägt hat. Mit der Mackintosh Tour gibt es sogar einen speziellen Rundgang, der die schönsten Gebäude umfasst. Glasgow ist trotz Bemühungen keine grüne Stadt, Glasgow Green und Pollock Park, sowie der Schöne Fluss Clyde entschädigen ein wenig für die Pflanzenarmut. Ein etwas ungewöhnlicher Ort für Touristen ist der Friedhof Necropolis auf dem Fir Park Hill, auf im 18. und 19. Jahrhundert die Persönlichkeiten der Stadt beerdigt wurden. Entsprechend den Toten sind die Grabmäler und Gruften imposant gestaltet, hier waren internationale Künstler zu Werke, die mit ihren zahlreichen Arbeiten den Friedhof zu einem einzigartigen Ort gemacht haben.

Wer ein wenig Zeit mitbringt, sollte sich das kleine Städtchen Helensburgh an der Flussmündung nicht entgehen lassen. Top-Attraktion hier ist das von Mackintosh entworfene Hill House mit imposanter Inneneinrichtung.

Auch wenn Glasgow immer noch ein bisschen "Schmutzig" wirkt, der Charme und die zahlreichen Sehenswürdigkeiten machen die kleinen Unzulänglichkeiten mehr als wett - spätestens wenn man bei einem kühlen Ale in einem der zahlreichen urigen Pubs am Candleriggs Market - dem Herz der glasgower Pubszene - sitzt.

Sehenswürdigkeiten

• Science Centre
• Glasgow University
• St. Mungo Kathedrale
• City Chambers und George Square
• Friedhof Necropolis
• Canderiggs Market
• Pollock House
• Helensburgh