Odessa – Der Glanz der Ukraine
Odessa liegt in der Ukraine und zählt mit rund 1 Millionen Einwohnern zu einer der wichtigsten Hafenstädten des Landes am Schwarzen Meer.
Während bereits zur Zeit der Antike verschiedene Steppenvölker die Region immer wieder besiedelten, erlebte sie zahlreiche Kulturen über die Jahre hinweg, die kamen und gingen: Über Slawen, türkische Nomadenvölker und schließlich Russen änderte die Stadt immer wieder ihr kulturelles Bild.
Heutzutage verfügt Odessa über vielfältige Modernisierungsressourcen und wird vor allem von der jungen Elite in Wirtschaft und Wissenschaft westlich orientiert, geformt.
Odessa ist noch eine recht junge Stadt. Besiedelt zwar schon seit der Antike, erlangte sie erst im späten 18. Jahrhundert an Bedeutung, nachdem sie unter der Zarin Katharina 1789 von Russen und Kosaken erobert und anschließend in einen Handelshafen umstrukturiert worden war.
Die Stadt entwickelte sich über die Jahre zu einer wichtigen internationalen Handelsmetropole. Es ist also auch nicht weiter verwunderlich, dass man innerhalb der Stadt sehr viele kulturelle Stilrichtungen, bei über 20 verschiedenen Sprachen die hier gesprochen werden, beobachten kann.
Bauten namhafter Architekten prägen das Stadtbild dabei bis heute. Zu besonders sehenswerten Gebilden gehört unter anderem die Potemkinsche Treppe zum Hafen, die als Wahrzeichen der Stadt gilt und die Oper des Wiener Architektenpaar Helmer und Fellner.
Maßgeblich geprägt wurde die Stadtentwicklung durch die Juden im 20. Jahrhundert: Zu diesem Zeitpunkt war Odessa das bedeutendste jüdisch-literarische und zionistische Zentrum im Zarenreich mit der nach Warschau größten jüdischen Gemeinde. Nach dem 2. Weltkrieg jedoch und unter der sowjetischen Politik erlangte das jüdische Kulturleben aber nicht wieder den Status wie zu Beginn des Jahrhunderts.
Zahlreiche Museen und Galerien bieten heute noch einen Einblick in diese scheinbar vergessene Zeit.
Auch wirtschaftlich erweist sich ein Anknüpfen an die Vergangenheit Odessas mit ihrem Ruhm als Handelsmetropole, als unmögliches Unterfangen. Angesichts der starken wirtschaftlichen Probleme nach dem Untergang der Sowjetunion und geprägt durch starke Gegensätze zwischen Arm und Reich, hat die Stadt diesbezüglich sehr viel von ihrem einstigen Glanz verloren.